Telekommunikationsunternehmen fordern, dass sich Diensteanbieter, deren Angebote Datenverkehr in großem Umfang auslösen wie beispielsweise TV, VoD oder Streaming, Zahlungen an sie, die Betreiber der Telekommunikationsinfrastruktur, leisten. Sie plädieren daher auf europäischer Ebene für die Einführung des Prinzips, dass die „Sending Party“, d.h. Inhalte anbietende Unternehmen wie TV-Sender, Streamer, Social-Media- und Nutzer-generierte-Inhalte-Plattformen, bezahlen („Sending-Party-(Network)-Pays = SPNP-Prinzip“). Ihrer Ansicht nach sollen große Inhalteanbieter einen „Fair Share“ am Ausbau und an der Finanzierung der Infrastruktur tragen. Dies lehnt die Kreativwirtschaft geschlossen ab.

Die Diskussion ist nicht neu: Bereits Anfang des Jahrtausends erhoben die Telekommunikationsunternehmen ähnliche Forderungen. Das europäische Gremium der mitgliedstaatlichen Netzagenturen, Body of European Regulators for Electronic Communications (BEREC), lehnte bereits 2021 ähnliche Forderungen der Netzbetreiber ab; im Oktober 2022 erneuerte die BEREC ihre Einschätzung mit dem gleichen Ergebnis.

SPIO-Position
Aufruf der Kreativverbände